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2 Das Hilfs-FPGA

Klassische Hauptplatinen von Mikrorechnern enthalten neben dem Zentralprozessor und eigenständigen Komponenten wie Schnittstellen- und Speicherbausteinen stets auch einige "kleinere" digitale und analoge Elemente für diverse notwendige Aufgaben. Zu diesen gehören auf analoger Seite die Spannungsversorgung, Taktgenerierung, Treiberbausteine und Pull Up/Down-Widerstände und auf digitaler Seite Logiken zur Adreßdekodierung (um z.B. mittels der Chipselect-Leitungen nur die angesprochenen Bauteile zu aktivieren), zur Behandlung von Unterbrechungsanforderungen (interrupts) oder zur Ansteuerung von Bussen.

Wegen des in diesem Marktsegment besonders hohen Rationalisierungsdruckes, aufgrund des zunehmenden Anteils von Gehäuse- und Leitungskosten an den Gesamtkosten und aus Platzgründen wird die Funktion zumindest der digitalen "Pfennigbausteine" seit Jahren schon von sogenannten "Chipsätzen" übernommen. Diese residieren in möglichst wenigen, typischerweise ein bis drei, Mikrochips und bestimmen im PC-Massenmarkt neben der CPU maßgeblich das Design sowie die Leistungsfähigkeit eines mainboards; bei solchen spezifisch gefertigten Chips ist nämlich auch die Komplexität vorhanden, um z.B. in handelsüblichen PCs die ausgefeilte Ansteuerung von Hauptspeicher und 2nd-Level-Cache zu übernehmen.

Auf der Mikrorechner-Platine wurde neben der CPU ein weiterer Komplexbaustein in FPGA-Technik (Altera EPF 81188 aus der FLEX8000-Familie, ca. 1000 nutzbare Logikzellen, siehe 2.4.1) vorgesehen, um die Aufgaben eines Chipsatzes zu erfüllen. Dies brachte folgende Vorteile:

2.1 Spezifikation

Die Spezifikation war während der Entstehung des Hilfs-FPGAs teilweise erheblichen Änderungen unterworfen. Dies hatte mehrere Gründe:

Die folgenden Punkte einer Spezifikation sind somit das Endergebnis eines an der Praxis orientierten Reifeprozesses:

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